Heute nach Sonnenuntergang ein kurzer Spaziergang auf der Ringgauhochfläche von der Kreisstraße 22 zwischen Grandenborn und Renda bis zum Ringelberg (436m über NN).
8 Wachtelhähne schlugen entlang der nur etwa 700m langen Wegstrecke. Dabei bietet derzeit nur eine, die südliche Wegseite überhaupt ein wachteltaugliches Biotop, da sich auf der anderen (nördlichen) Wegseite ausschließlich frisch gemähte und abgeräumte Wiesen erstrecken. Die Wachtelhähne riefen teilweise so dicht nebeneinander (z.T. nur etwa 30-50 m getrennt), dass ich warten musste, bis die Hähne gleichzeitig schlugen, um auszuschließen, dass es sich nicht um einen Standortwechsel eines Hahns handelt. Manchmal Schlagduelle von drei Hähnen gleichzeitig. Da die Wachteln aber schon auf dem Heimzug schlagen, kann es sich z.T. auch noch um Durchzügler handeln. Dennoch scheint es wieder ein gutes Wachteljahr auf dem Ringgau zu werden! Die Rufplätze der Wachtelhähne konzentrierten sich auffällig in der Nähe der wegbegleitenden Baumhecken, und lagen sowohl im Wintergetreide, im Raps, wie auch in noch ungemähten Wiesen und und Klee-Gras-Schlägen. Außerdem ein Fuchs auf Mäusejagd, der sich aber einer frisch gemähten Wiese zu drücken versuchte, was aus nahe liegenden Gründen nicht gelungen ist. Ein Rehbock.
Wer übrigens mehr über den besonderen Charakter der Ringgau-Landschaft und ihrer Menschen wissen möchte, der sollte die kleine, literarische Liebeserklärung von Siegfried Lenz lesen, die dieser dem Ringgau unter dem Titel 'Seltsame Annäherung - Die Ringgauer Wurstprobe' im Merian - Heft Nr. 33 vom Juni 1980 veröffentlicht hat.
Dr. Jörg Brauneis
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