Bericht zum Vogelmonitoring in Hessen
Unsere Vogelwelt befindet sich in einem stetigen Wandel. Dieser Wandel ist konstant und wird durch Landnutzungsveränderungen und Klimawandel, jedoch auch durch vorhandene oder fehlende Schutzbemühungen, bestimmt und vorangetrieben. Zur Beschreibung dieser Veränderungen hat die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e. V. (HGON) bereits früh in den 1960er-Jahren angefangen, sich mit dem Monitoring als Dokumentation des Zustandes der Natur – hier insbesondere der Vögel – zu befassen. Die HGON koordiniert beispielsweise seit Beginn die Erfassungen im Rahmen der Internationalen Wasservogelzählung in Hessen und hat ihr Monitoring über die Jahre zunehmend professionalisiert. In den letzten 15 Jahren wurde das Vogelmonitoring in Kooperation und Abstimmung mit der Staatlichen Vogelschutzwarte in Hessen (VSW) ausgebaut, angepasst und weiterentwickelt.
Die tragende Säule des Vogelmonitorings in Hessen wie auch in Deutschland sind die ehrenamtlich tätigen, fachkundigen Kartierer und Kartiererinnen, die teilweise über viele Jahrzehnte in ihren Probeflächen die Vögel beobachten und zählen. Das ehrenamtliche Monitoring bildet hierbei drei Säulen: das Monitoring häufiger Brutvögel (MhB), Monitoring seltener Brutvögel (MsB) und Monitoring rastender Wasservögel („Internationale Wasservogelzählung“). Das ehrenamtliche Vogelmonitoring wird zusätzlich durch die von der Vogelschutzwarte beauftragten Kartierungen in den Vogelschutzgebieten komplementiert. Für einige MsB-Programme beauftragt die Vogelschutzwarte ergänzende Erfassungen durch Expertinnen und Experten sowie eine Prüfung und Zusammenstellung der Daten. Die genaue Trendberechnung und Beschreibung der Bestände sind besonders wichtig, um positive und negative Entwicklungen eines Wandels frühzeitig zu erkennen und, sofern nötig, angepasste oder neue Schutzmaßnahmen ins Leben zu rufen.
Mit Blick auf die Zukunft des Vogelmonitorings ist es wichtig hervorzuheben, dass das Vogelmonitoring dank des Portals ornitho.de und der gemeinsamen Abstimmung mit dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA), den bundesweiten Fachverbänden und den Vogelschutzwarten stetig weiterentwickelt und zunehmend digitaler wird. Durch die neuen Module und Werkzeuge, die mit dieser Entwicklung entstehen, verbessert sich die gemeinsame Datenbasis und Trendberechnung sowohl auf Landesebene, als auch auf Bundesebene, ständig. In Hessen sind bereits elf der 17 Monitoringmodule von ornitho.de aktiv und weitere befinden sich derzeit in Umsetzung.
Weit über 500 ehrenamtliche Zählerinnen und Zähler engagieren sich in Hessen in den oben genannte Monitoringprogrammen. Die HGON und die Vogelschutzschutzwarte haben in 2024 erstmalig in Form eines gemeinsamen Monitoringberichts einige Ergebnisse dieser Programme zusammengefasst. Der Bericht soll anhand ausgesuchter Programme exemplarisch zeigen, welche ausgezeichneten Daten in Hessen zur Bestandsentwicklung der Vögel vorliegen und darüber informieren, wie sich die Bestände aktuell in Hessen entwickeln. Hierfür wurden nicht nur die Daten aus dem Jahr 2024 zusammengetragen, sondern bei einigen Arten die der letzten Jahre bis zum Jahr 2023 zusammengestellt, womit ein Rückblick auf die Bestandsentwicklung möglich wird. Der Bericht ist gleichzeitig ein großes Dankeschön an alle langjährigen sowie alle neu eingestiegenen ehrenamtlichen Kartiererinnen und Kartierer gleichermaßen, die mit ihren Beobachtungen dazu beitragen, das Vogelmonitoring in Hessen erfolgreich zu machen
Den Monitoringbericht der HGON und VSW 2024 finden Sie hier zum Download: