Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

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Hilfe für die Tierwelt der Agrarlandschaft

Der Dachverband Deutscher Avifaunisten, die Georg-August-Universität Göttingen und der Deutsche Verband für Landschaftspflege starten das Verbundprojekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“

Infolge der zunehmend industrialisierten Landwirtschaft zählen die Tier- und Pflanzenarten des Offenlandes zu den europaweit am stärksten im Bestand abnehmenden Organismen. Besonders deutlich wird die Dimension dieses Verlustes am Rebhuhn, das in Europa seit 1980 um 94 Prozent abgenommen hat. In Hessen wurden in Spitzenjahren um 1960 allein etwa 100.000 Rebhühner im Rahmen der Jagdausübung erlegt, was auf einen Gesamtbestand von wohl mehr als 1 Million Tieren oder gut 100.000 Paare schließen lässt. In den Jahren 2005 bis 2009 wurden im Rahmen der ADEBAR-Kartierung 4.000 bis 7.000 Reviere angegeben, die bis 2017 auf nur noch etwa 2.000 Reviere abnahmen. Daher freuen wir uns sehr über ein umfassendes Schutzprojekt zum Erhalt der Art, das gerade gestartet wurde. Der Dachverband Deutscher Avifaunisten, die Georg-August-Universität Göttingen und der Deutsche Verband für Landschaftspflege führen zunächst das zweijährige Verbundprojekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ durch, dass sich auf die Analyse des verfügbaren Wissens zum Rebhuhnschutz und auf eine bundesweite Vernetzung aller relevanten Akteure konzentriert. Die dabei ausgewählten Schutzprojekte sollen dann in einem sechsjährigen Folgeprojekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt konkrete Maßnahmen zum Rebhuhnschutz in die Fläche bringen. Dabei werden die Erfolge der Maßnahmenumsetzung regelmäßig kontrolliert und die Ergebnisse in einem Leitfaden veröffentlicht. Da Rebhühner zur Aufzucht ihrer Jungen auf ausreichende Insektennahrung angewiesen sind, hilft das Projekt nicht nur dem Rebhuhn selbst, sondern auch anderen stark bedrohten Arten wie der Grauammer oder der noch etwas häufigeren, aber ebenfalls stark abnehmenden Feldlerche. Die HGON engagiert sich schon seit Jahren im Artenschutz im Offenland, wir werden das Projekt daher nach Kräften unterstützen!

 

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