Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

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„Neue“ Vögel

Ein Sonderheft über Neozoen von der Zeitschrift „Der Falke“ ist neu erschienen.

Neozoen – unter den Vögeln eine Artengruppe, die die Menschen teilt. Für die einen sind Vogelneozoen vor allem ein Arten- und Naturschutzproblem, für andere eine vielleicht sogar willkommene Bereicherung unserer Vogelwelt. Fest steht, dass Neozoen weltweit für das Aussterben einer ganzen Reihe von Arten verantwortlich sind; über die Jahrhunderte sind durch gebietsfremde Arten sogar mehr Arten weltweit ausgestorben als durch jeden anderen Faktor“, so fasst Norbert Schäffer, der Chefredakteur der Zeitschrift „Der Falke“ in seinem Vorwort zum aktuell erscheinenden Sonderheft "Neozoen – Gefiederte Neubürger“ zusammen. Neobiota sind nach gängiger Definition Arten, die seit dem Jahr 1492 durch den Menschen in ein Gebiet verbracht wurden, ihr ursprüngliches Areal also nicht aus eigenen Stücken verlassen haben (vor dem Jahr 1492, der Entdeckung Amerikas, eingeführte Arten werden als Archäobiota bezeichnet). Das Sonderheft gibt u.a. mit folgenden Inhalten einen sehr guten Überblick zu dieser komplexen Thematik: rechtliche Situation, europäischer Überblick, Auswirkung neozoischer Säugetiere in Deutschland, Beispiele von Ausrottung invasiver Tierarten (wie die Schwarzkopf-Ruderente in Großbritannien), gebietsfremde Baumarten und Wattbewohner sowie viele Fallbeispiele aus Deutschland, wie von den Stuttgarter Amazonen bis hin zu den Nandus in Mecklenburg. In Hessen spielen in der Diskussion vor allem die Nilgans sowie die Halsband- und Alexandersittiche im Raum Wiesbaden eine Rolle, von denen aber nach unseren Ergebnissen keine Bedrohung für die heimische Artenvielfalt ausgeht. Im Gegenteil wird dieses Argument gegenüber der Nilgans immer wieder fälschlich vorgebracht, um Abschüsse zu rechtfertigen.

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