Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

Entdecken Wieder "was Seltenes": Schwarzflügel-Brachschwalbe am Unteren Knappensee!

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Wieder "was Seltenes": Schwarzflügel-Brachschwalbe am Unteren Knappensee!

Für die Birder, also die Vogelbeobachter*innen mit besonderem Interesse an sehr selten auftretenden Vogelarten, hatte dieses Jahr bisher schon außerordentlich viel zu bieten.

Mit der Schwarzflügel-Brachschwalbe wurde nun schon wieder eine Art entdeckt, von der bislang erst ein Nachweis aus Hessen vorliegt. Heimisch in den Steppen um das Schwarze Meer oder in Kasachstan und überwinternd in Südafrika gibt es auch bundesweit nur alle paar Jahre eine Beobachtung dieser Art, insgesamt nur 28 in den letzten knapp 45 Jahren. Die erste Schwarzflügel-Brachschwalbe für Hessen, ein Jungvogel, rastete vom 5. bis 24. September 2017 im Naturschutzgebiet Bingenheimer Ried - nicht ausgeschlossen ist daher, dass es sich bei dem am 16. Oktober am Unteren Knappensee im Naturschutzgebiet Mittlere Horloffaue am Nordrand der Wetterau entdeckten Vogel um dasselbe, wiederkehrende Individuum handelt.

Bundesweit wurden nach dem September 2017 nur noch zwei weitere Vertreter dieser Art in Nord- bzw. Ostdeutschland (im August und September diesen Jahres) beobachtet. Nachdem im selben Gebiet im Mai eine Rotflügel-Brachschwalbe rastete (und sogar durch denselben Beobachter entdeckt wurde!), ist das Naturschutzgebiet Mittlere Horloffaue wohl das einzige Gebiet in Deutschland, in dem beide europäischen Brachschwalbenarten innerhalb eines Jahres beobachtete werden konnten. Solche Beobachtungen belegen sehr eindrucksvoll die große Anziehungskraft und Bedeutung der Schutzgebiete der Wetterau für Rastvögel auf ihren weltweiten Wanderungen.

Hinweis: Das Foto stammt von dem im Jahr 2017 im Bingenheimer Ried gesichteten Jungtier (I. Rösler).

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