Zugunsten der natürlichen Artenvielfalt: Kein Mäusegift im Staatswald
Ministerin Priska Hinz: "Wir haben uns dafür entschieden, bei Konflikten zwischen Forstwirtschaft und Naturschutz der Biodiversität den Vorrang einzuräumen."
Trotzt erhöhtem Mäuseaufkommens und geringer Schäden in einer Wiederaufforstungskultur will die hessische Landesregierung keine Pestizide zur Bestandregulierung einsetzen, da dies den Biodiversitätszielen entgegenstünde. Aus naturschutzfachlicher Sicht die einzig richtige Entscheidung und deshalb begrüßenswert!
Zahlreiche Greifvogel- und Eulenarten sind von der Entwicklung der Mäusebestände abhängig. So erbrütet die Schleiereule in Jahren mit starker Mäusevermehrung in zwei Bruten teilweise mehr als 20 Jungvögel, setzt in Jahren mit geringer Mäusedichte aber ganz mit der Brut aus. In unseren Wäldern hängt das Vorkommen von Waldohreule und Waldkauz sowie Sperlings- und Raufußkauz vom Mäusebestand ab. Vor allem Raufußkäuze reagieren dabei empfindlich auf die Mäusezahl: während sie in Gebieten mit hohen Dichten selbst hohe Bestände von bis zu 12 Bruten auf 80 Hektar aufbauen, verlassen viele der Kauzweibchen ihre Brutgebiete bei Mäusemangel. Die Brut fällt dann komplett aus. Die Waldkäuze als Frühbrüter reagieren derzeit schon direkt auf die günstige Mäusesituation: ab Anfang Oktober wurden im Vergleich zum Vorjahr etwa doppelt so viele Rufer erfasst!
Hier geht's zur Pressemitteilung des Hessischen Umweltministeriums.