Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

Artenschutzstation für den Feldhamster in HessenVom Acker gemacht

Artenschutzstation für den Feldhamster

Wie alles begann…
In einem ehemaligen Schweinestall in Langgöns besteht seit 2021 eine Artenschutzstation für den Feldhamster in Hessen. Hier werden Feldhamster aus den Wildvorkommen Langgöns und Pohlheim miteinander verpaart und deren Nachkommen später in die aufgewertete Feldflur Vorort ausgewildert. Ziel des Projektes ist es, die langjährig durch Barrieren getrennten und inzwischen von Inzucht betroffenen Populationen wieder zu verbinden. Da bei einem reinen Austausch von Tieren zwischen den Vorkommen nicht sichergestellt werden kann, dass sich die Tiere beider Populationen auch miteinander verpaaren, geschieht dies kontrolliert in der Haltung. So kann außerdem das Risiko von möglichen Krankheitsübertragungen zwischen den Beständen minimiert werden.

Erste Auswilderungen
Seit dem Jahr 2022 werden erfolgreich Feldhamster in Langgöns, seit 2023 auch in Pohlheim ausgewildert. Die wissenschaftliche Begleitung der Auswilderungen wird ebenfalls von der AGF mit Förderung vom Regierungspräsidium Gießen im Rahmen der hessischen Biodiversitätsstrategie durchgeführt. Hierfür werden die Feldhamster einmal im Monat für je drei Nächte im Rahmen einer sog. Fang-Wiederfang-Studie gefangen und verschiedene Daten wie bspw. der Ernährungs- und Reproduktionszustand erfasst. Darüber hinaus wird ein Teil der Tiere mit Telemetriesendern ausgestattet, um genau erfassen zu können, wo sich die Tiere befinden und ob sie noch leben. Außerdem werden die Tiere genetisch beprobt und mittels Kamerafallen zusätzlich überwacht, sodass am Ende ein größtmögliches Wissen über den Erfolg der Auswilderung zur Verfügung steht und bei Bedarf schnellstmöglich neue Lösungsansätze für auftretende Probleme geschaffen werden können.

Feldhamster für Frankfurt
Neben der Zucht für das Projekt der genetischen Wiedervernetzung in Langgöns und Pohlheim werden seit 2023 auch Feldhamster für die Bestandsstützung des Feldhamsters in Frankfurt Bergen-Enkheim gezüchtet. Hierfür wird gezielt auf Feldhamster mit einem möglichst hohen Anteil an Genetik aus dem direkt ans Gebiet angrenzenden Main-Kinzig-Kreis zurückgegriffen. Dabei arbeitet die AGF außerdem eng mit der Feldhamsterzucht aus dem Zoo Heidelberg sowie dem Opel Zoo Kronberg zusammen. 2023 wurden so auch die ersten Feldhamster in Frankfurt ausgewildert und wissenschaftlich von der AG Feldhamsterschutz begleitet. Das Projekt der Bestandsstützung wird mit Haushaltsmitteln der Stadt Frankfurt zur Umsetzung des Arten- und Biotopschutzkonzepts der Stadt Frankfurt gefördert.

Kleinvieh macht auch Mist!
Der Betrieb der Station, also die Versorgung und Zucht der Feldhamster, wird von der AG Feldhamsterschutz bewerkstelligt. Aktuell verfügt die Station über eine Haltungskapazität für bis zu 100 Tieren. Bei den laufenden Kosten für bspw. Futtermittel, veterinärmedizinische Versorgung, Einstreu, Laufräder und Austauschkäfige können auch Sie uns unterstützen! Es besteht zudem die Möglichkeit, sich ab einer Spende von einmalig 50€ für eine Feldhamsterpatenschaft bei uns zu registrieren.

Einblicke in die Artenschutzstation und die Auswilderung von Feldhamstern

Feldhamster
Feldhamster
Zwei Feldhamster
Blick auf die Käfige der Artenschutzstation
Verpaarung der Feldhamster
Feldhamster-Jungtiere
Wiegen eines jungen Feldhamsters
Junghamster nach Narkose
Feldhamster-Auswilderung
Feldhamster im Auswilderungskäfig
Feldhamsternachwuchs bei Nacht
Feldhamster auf der Auswilderungsfläche in Langgöns
Feldhamster im reifen Getreide
Feldhamster bei Nacht
Untersuchung nach Wiederfang
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