Birdrace 2025
Tag der Vogelartenvielfalt
„Der 3. Mai stand bei vielen schon lange im Kalender und als der April zu Ende ging und der Birdrace-Monat-Mai begann, machte sich hier und da eine gewisse Unruhe bemerkbar. Immer stärker wurde der Drang, in die Natur auszuschwärmen und innerhalb von 24 Stunden möglichst viele Vogelarten zu finden!“ So beschreibt der Dachverband Deutscher Avifaunisten DDA, dessen hessischer Partner die HGON ist, sehr gelungen die große Vorfreude auf das diesjährige Birdrace.
Und tatsächlich hätte der Tag vielerorts kaum besser verlaufen können: die Beobachtungsbedingungen waren bei heiter-wolkigen Bedingungen und meist wenig Wind oft ideal, und auch die lokal ab Mittag einsetzenden Regenschauer führen zu einigen interessanten Beobachtungen von Durchzüglern, die durch den Regen eine kurze Rast einlegten. Ein starker Gewittersturm, der in den frühen Abendstunden von Westen kommend über Teile von Hessen zog, war dann jedoch nicht nur für die Birdrace-Teams ungünstig, sondern auch für einige Weißstorch-Brutpaare, deren Nester im starken Wind abstürzten.
Hessische Ergebnisse im Vergleich
Von den knapp 60 Teams in Hessen konzentrierten sich 51 mit ihren Beobachtungen räumlich auf einen Landkreis, wobei die meisten Arten in folgenden Kreisen zu sehen waren: Wetteraukreis (149), Gießen (142) und Hersfeld-Rotenburg (139). Folgende Teams hatten dabei die Nase vorn: „Nordhessische Grenzgänger“ (Hersfeld-Rotenburg, mit 137 Arten), „Gießener Vogel Genießer - Ost“ (Gießen, 115) und „Perdix Patrol“ (Darmstadt-Dieburg) sowie „Die Rauschschwalben“ (Gießen, jeweils 113). Alle Meldungen in ornitho.de zusammengenommen, wurden in Hessen an diesem Tag die sehr hohe Anzahl von 201 Vogelarten beobachtet und knapp 10.000 Vogelsichtungen dokumentiert. Bundesweit nahmen fast 1.000 Teams mit zusammen etwa 2.800 Vogelbegeisterten am Birdrace teil.
Die Vogelwelt beim Birdrace
Herausragende Sichtungen in Hessen waren zum Beispiel insgesamt sieben Reiherarten, darunter Beobachtungen jeweils einzelner Löffler an fünf Orten, einzelner Seidenreiher an vier Stellen, dazu je ein Kuh-, Nacht- und Purpurreihe. Spät dran waren insgesamt gut 60 Silberreiher, bei denen es sich vor allem um immature Nichtbrüter gehandelt hat. Watvögel machten sich, im Gegensatz zu den Vortagen, eher rar, aber mit Halsbandschnäpper, Ortolan, Seidensänger, mehreren Rotkehlpiepern und zahlreichen Thunberg-Schafstelzen waren seltenere Singvögel gut vertreten. Ganz außergewöhnlich war ein durchziehender Schmutzgeier. Dieser Südeuropäer wird nur im Abstand von mehreren Jahren in Deutschland beobachtet. Zahlreiche Beobachtungen von Brutvögeln, wie Pirole an 49, Heidelerchen an 20 oder Nachtigallen an sogar 138 Orten, wurden mit Brutzeitcode in ornitho eingetragen. Diese Meldungen stellen gleichzeitig sehr wichtige Ergänzungen für das Kartierungsprojekt ADEBAR 2 dar!
HGON und DDA hoffen, dass alle Teilnehmer*innen auf das Birdrace 2025 mit vielen schönen und bleibenden Erinnerungen zurückblicken. Wir freuen uns schon jetzt auf die 23. Ausgabe am 2. Mai 2026!