Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

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Comeback des Fischotters in Hessen

In Mittelhessen zuhause: Der Fischotter

Lange war er in Hessen ausgestorben, nun erobert er sich seit bereits fast 12 Jahren seine hessischen Lebensräume langsam wieder zurück. Die Rede ist vom Eurasischen Fischotter. Mittlerweile gehen wir von 20 bis 30 Individuen aus, die Hessen dauerhaft oder in Teilen bewohnen, denn an Ländergrenzen macht ein Otter keinen Halt. Der Verbreitungsschwerpunkt der Art liegt im Schwalm-Eder-Kreis, doch auch weitere nordhessische Landkreise sind mittlerweile besiedelt. Auch in der Wetterau sowie im Main-Kinzig-Kreis ist der Fischotter schon seit einigen Jahren wieder Zuhause.

Einst in ganz Deutschland verbreitet, so galt der Fischotter ab der Mitte des letzten Jahrhunderts in vielen Bundesländern als ausgestorben – ausgerottet durch den Menschen. Nur im Nordosten Deutschlands konnte die Art weiterhin überdauern. Noch ist das Land Hessen auf die Zuwanderung aus den benachbarten Quellpopulationen angewiesen, die Ausbreitung der Art erfolgt nur langsam. Umso erfreulicher sind daher nachgewiesene Neubesiedlungen der letzten Jahre. Die HGON konnte den Fischotter 2022 erstmals an der Ohm und weiteren Gewässern im Landkreis Marburg-Biedenkopf nachweisen. Im März 2024 gelangen der HGON die ersten Nachweise für den Landkreis Gießen, sowohl in Zuflüssen der Lahn, als auch im Süden des Landkreises, im engen Anschluss an die Wetterauer Vorkommen.

Gemeinsam für den Otterschutz

Mittlerweile wissen wir dank genetischer Untersuchungen, dass mindestens zwei Individuen im Landkreis Marburg-Biedenkopf unterwegs sind. Die HGON arbeitet bei der Fischottererfassung eng mit dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) zusammen. Gesammelte Kotproben werden dem HLNUG übergeben, dieses beauftragt die genetischen Untersuchungen, die bei der Naturschutzgenetik des Senckenberg-Institutes durchgeführt werden. Auf der Homepage des HLNUG steht ein Artikel der drei Organisationen zur Wiederbesiedlung Hessens durch den Fischotter sowie eine gemeinsam erstelle Verbreitungskarte zum Download bereit: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie

Gekommen, um zu bleiben

Dass sich der Fischotter auch weiterhin an der Lumda im Landkreis Gießen wohlfühlt, das zeigen aktuelle Losungsfunde. Bei einem Pressetermin konnte unsere Vorsitzende und Fischotterexpertin Inga Hundertmark gemeinsam mit Irene Glatze vom HLNUG erneut frischen Kot nachweisen. Ein eindeutiges Indiz, dass sich auch weiterhin ein Individuum hier aufhält.
Den TV-Beitrag findest du in der Mediathek der Hessenschau: Comeback des Fischotters in Hessen
Einen weiteren Radio-Beitrag aus der Hessenschau gibt es hier zum Anhören: Auf Fischotter-Suche an der Lumda

Weitere Infos zum Fischotter in Hessen sowie zum bundesweiten Otterland-Projekt, in dem die HGON als Kooperationspartner tätig ist, findest du hier auf unserer Homepage: Fischotter

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