Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

Entdecken Feldhamsterschutz - Rückblick auf unsere Auswilderungsflächen

Feldhamsterschutz - Rückblick auf unsere Auswilderungsflächen

Der große Jahresrückblick

Die Auswilderungsprojekte der AG Feldhamsterschutz waren in diesem Jahr voll im Gange. Insgesamt konnten drei verschiedene Auswilderungsflächen bedient werden, zwei in Langgöns und Pohlheim im Rahmen des Wiedervernetzungsprojektes der Hamsterpopulationen Langgöns und Pohlheim („assistierte Migration“) und eine in Frankfurt Bergen-Enkheim im Rahmen der Bestandsstützung in diesem Bereich.

Auf allen Flächen wurden Begleituntersuchungen nach den IUCN-Standards durchgeführt. Diese beinhalten eine Telemetrie- sowie eine Fang-Wiederfang-Studie. Außerdem sind alle Flächen mit einem Elektrozaun gegen Bodenprädatoren geschützt, Kamerafallen bieten einen zusätzlichen Überblick und dienen der Überwachung von Feldhamstern und Prädatoren.

Im Rahmen der Telemetrie bekommt jeweils ein Teil der Tiere einen kleinen Halsbandsender angelegt. Anschließend wird einmal wöchentlich der Standort des Tieres ermittelt. So kann erhoben werden, ob die Feldhamster auf den Auswilderungsflächen bleiben, ob sie abwandern oder gefressen werden – denn der ein oder andere Sender landet auch mal im Horst eines Greifvogels.

Einmal im Monat wird für je drei Nächte die "Fang-Wiederfang-Studie" durchgeführt. Dabei werden die Hamster in Lebendfallen gefangen und im Anschluss überprüft, um welches Tier es sich handelt. Zusätzlich werden Daten zum Reproduktions- und Ernährungsstatus erfasst. Alle ausgewilderten Tiere tragen einen kleinen Mikrochip (wie bei Haustieren) unter der Haut und auch alle unbekannten Hamster, die in die Fallen gehen, werden gechippt und genetisch beprobt. Durch die verschiedenen Untersuchungen kann am Ende des Jahres genau gesagt werden, wie viele Jungtiere mindestens auf den jeweiligen Flächen geboren wurden, wie viele der ausgewilderten Tiere mindestens überlebt haben und wie deren Reproduktion aussah.

Wie sind also die Ergebnisse in diesem Jahr? Erfreulicherweise lief es auf allen Flächen sehr gut!
In Langgöns konnten mehr als 100 neue Tiere nachgewiesen werden, in Pohlheim mehr als 70 und auch in Bergen-Enkheim über 50. Zudem hatten auf allen Flächen ausgewilderte Weibchen zwei Würfe im Jahr, was für den Hamsterbestand essenziell ist. Darüber hinaus konnten auch in der Umgebung der Auswilderungsflächen im Herbst Hamsterbaue nachgewiesen werden.

Nun heißt es Daumen drücken, dass viele der bunten Nager den Winter gut überstehen und wir im nächsten Jahr auf den Ergebnissen aufbauen können. Denn dann werden wieder Tiere, die in diesem Jahr in der Artenschutzstation in Langgöns speziell für die verschiedenen Flächen gezüchtet wurden, ausgewildert.

Hinweis:
Die Auswilderungen in Langgöns und Pohlheim dienen der Umsetzung des Artenhilfskonzepts für den Feldhamster in Hessen. Die Begleituntersuchung wird hier im Rahmen der hessischen Biodiversitätsstrategie vom Regierungspräsidium Gießen mit Mitteln des Landes Hessen gefördert.

Die Bestandsstützung des Feldhamsters in Frankfurt Bergen-Enkheim wird von der Stadt Frankfurt mit Haushaltsmitteln der Stadt Frankfurt gefördert.

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