Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

Entdecken Rekordbeteiligung beim Rebhuhnmonitoring

Vögel  Rebhuhn 

Rekordbeteiligung beim Rebhuhnmonitoring

Mehr als ein Fünftel aller bundesweit ausgewerteten Routen liegt damit in unserem Bundesland. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Freiwilligen, die mit ihrem unglaublichen Engagement zu dieser fantastischen Erfassung beigetragen haben.

Hohe Rebhuhndichten trotz leichter Rückgänge in Hessen – Projekt Rebhuhn retten zeigt Erfolg

Die Routen wurden im Rahmen des Monitorings seltener Brutvögel (MsB), der bundesweiten Kartierung 2024/2025 und in den beiden Projektgebieten des Bundesprojekts "Rebhuhn retten - Vielfalt fördern!" alle nach derselben Methode bearbeitet. Durch das milde, trockene Wetter herrschten sehr gute Erfassungsbedingungen und die Balz lief recht schnell ab, sodass die Hähne vielerorts schon früh verpaart waren. Im Schnitt wurden etwas weniger Rufer je Route festgestellt als im vergangenen Jahr, was auf den nassen Sommer 2024 mit einem unterdurchschnittlichen Bruterfolg zurückzuführen sein dürfte. Dennoch liegt die Rebhuhndichte in Hessen mit 2,5 Rebhühnern/100 ha Agrarfläche im Bundesländervergleich an zweiter Stelle. Unter den Projektgebieten ist im "Gießener Land und Wetterau" mit 4,32 Rebhühnern/100 ha Agrarfläche die höchste Rebhuhndichte zu finden. Im Projektgebiet "Hessisches Ried" ist die Dichte mit 2,71/100 ha Agrarfläche etwas geringer, dafür zeigt sich hier eine besonders positive Entwicklung der lokalen Populationen. Vor dem Hintergrund großflächiger Bestandsrückgänge sind uns diese Ergebnisse Bestätigung und Ansporn zugleich.Den Monitoringbericht des DDA mit der bundesweiten Auswertung des Rebhuhnmonitorings findet ihr unter folgendem Link:
Bericht Rebhuhnmonitoring 2025

Die Ergebnisse fließen auch in die Neuauflage des Atlas Deutscher Brutvogelarten (ADEBAR2) ein. In ADEBAR-Quadranten, in denen bisher keine Rebhuhnrouten liegen, ist eine Erfassung über das MsB-Modul ebenfalls möglich und sinnvoll. Wer - auch unabhängig von ADEBAR - weitere Rebhuhnrouten übernehmen möchte, ist herzlich eingeladen, sich auf der Mitmachbörse zu informieren. Diese wird regelmäßig aktualisiert und bietet die Möglichkeit, freie Rebhuhntransekte direkt zu reservieren.

Wie geht es mit den Routen aus der bundesweiten Kartierung 2024/2025 weiter?

Diese Routen können bei Interesse gerne ins MsB überführt und weiterhin bearbeitet werden. Wo eine Weiterführung nicht erfolgsversprechend ist, können wir gerne nach einer anderen Rebhuhnroute oder nach alternativen Möglichkeiten zur Mitarbeit im Vogelmonitoring schauen.

Wo sind die Rebhühner jetzt?

Rebhühner balzen sehr früh im Jahr, beginnen aber erst im Mai mit der Eiablage. Nach bis zu vier Wochen sind die Gelege vollständig und können über 20 Eier umfassen. Nun erst beginnt die Henne, die Eier zu bebrüten. So stellt sie sicher, dass die Küken nach etwa 24 Tagen Brutzeit gleichzeitig schlüpfen. Aktuell befinden sich die Rebhühner also voll im Brutgeschehen und sind daher kaum zu sehen und zu hören. Die ersten frühen Küken schlüpfen womöglich schon in den nächsten Tagen, oft erfolgt der Schlupf aber erst Anfang Juli. Etwa sechs Wochen dauert es dann, bis die Jungen Größe und Gewicht eines Altvogels erreicht haben. Über Herbst und Winter bleibt die Familie als Kette zusammen, mitunter schließen sich ihr auch weitere einzelne Altvögel oder kleine Familien an.

Um den Bruterfolg zu untersuchen, freuen wir uns über jede Kette, die in ornitho gemeldet wird. Besonders spannend sind dabei Beobachtungen im September mit Angaben zur Alterszusammensetzung - dann sind die Jungvögel bereits ausgewachsen, lassen sich aber am Gefieder noch von den Altvögeln unterscheiden.

 

Projektinformationen "Rebhuhn retten"

Im Verbundprojekt „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ haben sich der DDA, der Deutsche Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL), die Abteilung Naturschutzbiologie der Georg-August-Universität Göttingen und 12 weitere Projektpartner in bundesweit zehn Projektgebieten zusammengeschlossen, um die Lebensbedingungen für das Rebhuhn zu verbessern. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Im Projektgebiet "Gießener Land und Wetterau" erhält die HGON e.V. zusätzlich Mittel vom Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat.

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