Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

Entdecken Waldohreule gesucht!

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Waldohreule gesucht!

Heute melden wir uns mit zwei Erfassungsprojekten, bei denen wir auf Ihre und Eure Unterstützung angewiesen sind.

Bei beiden Projekten handelt es sich um sehr attraktive Vogelarten, deren aktuelle Bestandssituation wir erfassen wollen. Eine Mitarbeit ist ohne größeren Aufwand leicht auch für Einsteiger im Rahmen weniger Morgen- bzw. Abendspaziergänge möglich, so dass wir uns eine möglichst breite Beteiligung erhoffen. Es handelt sich um die beiden folgenden Arten:

  • Turteltaube (Streptopelia turtur)
  • Waldohreule (Asio otus)

Hier geht es zur Turteltaube.

Erfassungsprojekt Waldohreule

Die Waldohreule zählt zwar zu den wenigen noch relativ weit verbreiteten heimischen Eulenarten, doch liegen aus den letzten Jahren meist nur wenige Brutmeldungen vor. Zur Bestandsentwicklung gibt es in Hessen leider keine gezielten Untersuchungen. 2021 zeichnet sich durch einen in vielen Regionen günstigen Mäusebestand und somit gute Brutbedingungen für die Art aus. So liegen in ornitho seit Anfang April bisher 66 Meldungen aus Hessen vor, während es in diesem Zeitraum in den Vorjahren nur 36 und 51, 2020 aber sogar 110 Beobachtungen waren. Am besten lassen sich Waldohreulen anhand der anhaltend und lautstark fiependen Bettelrufe der Jungvögel nachweisen, die manchmal schon fast penetrant von der späten Abenddämmerung bis gegen Mitternacht vorgetragen werden. Gute Rufaufnahmen finden sich z.B. unter folgendem Link: https://www.xeno-canto.org/explore?query=Asio%20otus

Monitoring

Eine Mitarbeit an der Erfassung, die durch eine Wiederholung der Kontrollen auch in den kommenden Jahren auch als Bestandsmonitoring dienen soll, ist ganz einfach. Bitte suchen Sie dazu zwei bis vier Zählpunkte aus, die in den frühen Nachtstunden einfach zu Fuß oder mit dem Fahrrad/Auto erreicht werden können. Diese Zählpunkte sollten in den bevorzugten Bruthabitaten der Art liegen, also in den Randlagen kleinerer Orte, in heckenreichen Offenlandschaften, bei Feldgehölzen oder am Waldrand. Gleichzeitig sollten möglichst wenig Störgeräusche z.B. durch Straßenverkehr gegeben sein. Jeder Zählpunkt wird einmal in der ersten und einmal in der zweiten Junihälfte in den frühen Nachtstunden für 10 Minuten aufgesucht und kontrolliert, ob dort junge Waldohreulen rufen. Die Punkte sollten mindestens 500 m, aber nicht weiter als 2 km voneinander entfernt liegen, so dass sie einschließlich Ortswechsel für die Kontrolle von drei Zählpunkten nicht mehr als eine Stunde einplanen müssen. Das Ergebnis der Erfassung wird mit einer Punktverortung und der Anzahl der rufenden Jungen in ornitho eingetragen. Bitte tragen Sie dabei unbedingt auch alle Kontrollen ein, in denen Sie die Art nicht nachweisen konnten (mit der Anzahl 0 und dem Brutzeitcode E99), und geben sie im Bemerkungsfeld noch das Kürzel „BKH“ für Bruterfolgskontrolle Hessen und den Lebensraum (unterteilt nach: Ort, Ortsrandlage, Offenland mit Gehölzen, Waldrand) ein. Zählpunkte, an denen bei der ersten Kontrolle ein Nachweis gelang, brauchen kein zweites Mal aufgesucht zu werden. Die auffallend fiependen Rufe sind kaum zu verwechseln, nur junge Waldkäuze rufen entfernt ähnlich, aber deutlich schriller und „zirpender“, s. https://www.xeno-canto.org/explore?query=Strix%20aluco

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