Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

Häufige BrutvögelVielfalt erfassen

Monitoring häufiger Brutvögel

Dieses Monitoring verfolgt die Bestandsentwicklung unserer verbreiteten und häufigen Brutvögel.

Auch bei den oft (noch) ungefährdeten Vogelarten ist die Kenntnis der Bestandstrends wichtig, da sich auch häufige Allerweltsarten schnell zu Sorgenkindern des Naturschutzes entwickeln können.

Schutzmaßnahmen können jedoch besonders effektiv wirken, solange die Bestände der betroffenen Vogelarten noch groß genug sind, um eine zeitnahe Erholung zu ermöglichen. Daher ist ein frühzeitiges Erkennen von Verlusten besonders wichtig.

Brutvögel als Bioindikatoren

Ebenso wichtig ist die Funktion dieser Gruppe weit verbreiteter, häufiger Arten als Bioindikatoren. So spiegelt die dramatische Abnahme fast aller Offenlandvogelarten die Entwicklung der Intensivlandwirtschaft in den letzten Jahrzehnten.

Wo es keine Hecken oder Brachen mehr gibt, die als Brutplätze genutzt werden können, und wo flächiger Pestizideinsatz zum Verschwinden der Nahrung in Form von Insekten und Ackerwildkräutern führen, sind abnehmende Bestände von Rebhuhn, Feldlerche, Goldammer und vielen weiteren Arten die Folge. In den Waldgebieten zeigt die positive Bestandsentwicklung vieler Arten hingegen überwiegend günstige Bedingungen an.

Überwachung von Bestandsentwicklungen

Seit 1989 werden die Bestandsentwicklungen aller häufigen Brutvogelarten in Deutschland mithilfe standardisierter Methoden überwacht. Im Jahr 2004 hat das Statistische Bundesamt im Auftrag des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) eine Auswahl von repräsentativen Probeflächen auf der Grundlage der Faktoren Höhenlage, Bodentyp, Temperatur, Sonnenscheindauer und Niederschlag bestimmt.

1.000 Probeflächen wurden im Hinblick auf eine repräsentative Abdeckung Deutschland ausgewählt, weitere 2.615 für eine repräsentative Bearbeitung der Bundesländer. In Hessen liegen insgesamt 154 der Probeflächen, die 1 km² groß sind und auf denen zwischen März und Juni alljährlich vier Begehungen entlang einer etwa 3 Kilometer langen Route durchgeführt werden.

Für verschiedene dieser Probeflächen suchen wir Bearbeiter*innen. Wir freuen uns, wenn Interesse an einer Mitarbeit besteht und wenn du die häufigen hessischen Brutvogelarten (einschließlich Arten wie Gartengrasmücke, Sumpfrohrsänger, Bluthänfling oder Sommergoldhähnchen) auch am Gesang erkennst.