Bingenheimer Ried
Das Bingenheimer Ried ist eingebettet in den "Auenverbund Wetterau", der das größte Landschaftsschutzgebiet (LSG) in Hessen darstellt. Mit 7.400 Hektar umfasst dieses LSG unter anderem 25 Naturschutzgebiete und sechs FFH-Gebiete. Der Auenverbund Wetterau stellt das erste bundesweite, großräumige Verbundsystem dar und wurde 1989 nach Jahren des ehrenamtlichen Engagements, für das die HGON den deutschen und europäischen Umweltpreis erhalten hat, als Schutzgebiet ausgewiesen.
1985 wurde das 85 ha große Bingenheimer Ried, als Kernzone des Auenverbunds, als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Seine Flächen gehören dem Land Hessen, der Stadt Reichelsheim, der Gemeinde Echzell, der HGON und Privatbesitzer*innen.
Wassermanagement im Bingenheimer Ried
Seit 1991 ist durch den Anstau der Gräben Wassermanagement möglich: Im Winter und Frühjahr wird das Hochwasser der Horloff zurückgehalten, sodass sich große Überflutungsflächen bilden.
Im Frühsommer wird der Wasserstand dann allmählich verringert, so dass das Gebiet nach der Brutzeit trocken fällt und bis in tiefere Zonen hinein beweidet werden kann. Ganzjährig findet Rinderbeweidung statt. Die wechselnden Wasserstände mit ihren unterschiedlichen Vegetationstypen gehören zur Dynamik dieses Lebensraums und tragen zur Artenvielfalt bei.
Durchzugsgebiet für Vögel
Das Bingenheimer Ried ist als bedeutendes Sumpf- und Feuchtgebiet ein wichtiges Durchzugs- und Rastgebiet für Zugvögel und Wintergäste. Es beheimatet auch bei uns seltene Brutvögel, wie Kiebitz, Bekassine oder Spießente. Auch für andere Tiere, wie Amphibien oder Libellen, stellt das Ried einen besonders geeigneten Lebensraum dar.
Für den Schutz von Knoblauchkröte & Co. wurde entlang der Straße ein Amphibienzaun aufgestellt, sodass die Amphibien zwischen Pfaffensee und Ried hin und her wandern können ohne überfahren zu werden.
Es gibt zwei Beobachtungstürme im Osten und Westen.