Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

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Herausragenden Höchstwert

Etwa 16.000 Kraniche rasten in Mittlerer Horloffaue!

Durch den von Südwest aufziehenden Regen bedingt rasteten von Donnerstag-Nachmittag an etwa 16.000 Kraniche in der Wetterau, die meisten im Naturschutzgebiet Mittlere Horloffaue. Mit der Wetterbesserung am 22.10. zogen etwa 11.000 Kraniche zwischen 10.45 und 13.00 Uhr ab. Aufgrund des mäßigen Gegenwindes flogen sie dabei sehr niedrig, so dass dieses Naturschauspiel viele Bewunderer fand. Infolge des Gegenwindes kamen die Vögel nur relativ langsam voran, gegen 15.30 Uhr hatten sie nach einer Meldung auf ornitho.de erst das nördliche Saarland erreicht und mit etwa 35 km/h eine Strecke von 160 km zurückgelegt. Da sich Kraniche als Sichtflieger an Landmarken orientieren, fällt ihnen bei schlechter Sicht infolge von tief hängenden Wolken oder Regen die Orientierung schwer, so dass sie dann Rastplätze anfliegen.

Die Mittlere Horloffaue ist das einzige fast alljährlich genutzte Kranich-Rastgebiet in Hessen. Die 16.000 Kraniche in den letzten Tagen stellen nicht nur die größte Zahl jemals in der Wetterau rastender Kraniche dar, sondern sind auch für Hessen ein herausragender Höchstwert. Bisher wurden landesweit maximal 10.000 rastende Kraniche im November 2012, ebenfalls in der Horloffaue, gezählt. Diese Beobachtungen zeigen exemplarisch die imense Bedeutung der Naturschutzgebiete in der Wetterau, die von weit mehr als 100 Vogelarten als Rastplätze und Tankstellen zum Auffüllen der für den Weiterflug nötigen Energiereserven genutzt werden.

HGON-AK-Leiter Udo Seum berichtete im Maintower über das Rastgeschehen. Noch bis zum 1.11.2022 ist der Beitrag in der Mediathek zu sehen:
Kranich-Alarm: Warum kommen 16.000 Vögel in die Wetterau?