Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

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Lahnaue statt Atlantik

Seltener Nachweis einer Schwalbenmöwe in Hessen geglückt!

Schwalbenmöwen, der schöne Name lässt es schon erahnen, stehen für viele Vogelbegeisterte ganz oben auf der Liste der Vogelarten, die man einmal selbst beobachten und erleben möchte. Die kleine Möwe, nur wenig größer als eine Zwergmöwe, ist nicht nur in Färbung und Bewegung äußerst elegant. Ihre Brut- und Wintergebiete sind so entlegen, dass sie schon deshalb in Mitteleuropa nur selten zu sehen ist: sie brütet in der hocharktischen Tundra Nordamerikas, stellenweise auch in Sibirien, und überwintert weitab der Küsten auf den Ozeanen. Die Brutvögel Nordamerikas verbringen den Winter auf dem Pazifik, die von Grönland und Westsibirien auf dem Atlantik vor Südwestafrika.

Auf dem Weg in das Winterquartier wurden einige Schwalbenöwen von den Stürmen Anfang August nach Osten an die Nordseeküste verdriftet. Ganz besonderes Glück hatte Matthias Korn, der am 08. August eine adulte Schwalbenmöwe sogar in der hessischen Lahnaue bei Gießen beobachten und fotografieren konnte. Leider blieb die Möwe nicht länger, sondern zog rasch nach Südwesten weiter. Angesichts der Verbreitung der Art überraschend, wurden Schwalbenmöwen in Hessen zuvor schon in den 1835 und 1858 und gleich viermal zwischen 1985 und 2007 im Bereich des Inselrheins beobachtet.

Hinweis: Das Foto ist Symbolfoto einer adulten Schwalbenmöwe von Jens Halbauer, das die Art besser als das Belegfoto zeigt.

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