Arktische Gänse im Hessischen Ried
Im Hessischen Ried, also die Rheinebene westlich von Darmstadt, überwintern große Bestände von Saat- und Blässgänsen: Mit bis zu 8.000 arktischen Gänsen pro Jahr ist es das bedeutendste Überwinterungsgebiet in Süddeutschland.
Bereits vor zwanzig Jahren fand sich eine Gruppe von HGON-Mitgliedern zusammen, die systematisch Bestände der Gänse und ihren Aktionsradius erfasste, Gefährdungsursachen analysierte und Kontakt mit den zuständigen Behörden, Jagdverbänden und Landwirten aufnahm.
Die sich daraus entwickelnden Maßnahmen waren eine wichtige Grundlage für die Abgrenzung und Beantragung des international bedeutsamen EU-Vogelschutzgebiets „Hessisches Ried mit Kühkopf-Knoblochsaue“. Die überwinternden Gänse haben unter anderem mit dem Verlust ihrer Schlafplätze, Nahrungs- und Ruheflächen oder der zunehmenden Freizeitnutzung in den Gebieten zu kämpfen.
Ziele
Daher sind die wichtigsten Ziele der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft die langfristige Sicherung des Überwinterungsgebiets und die Beruhigung der Überwinterungsbestände. Es soll vermieden werden, dass die Gänse aufgrund von Störungen in einen Panikmodus geraten, flüchten und nur noch kurzzeitig in der Nähe von Gewässern Nahrung aufnehmen. Dafür sind auch eine aktive Beobachtung der Bestandsentwicklung und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit nötig, sich gegenüber den Wintergästen rücksichtsvoll zu verhalten und ausreichend Abstand einzuhalten.
(Vgl. Jahresbericht HGON 2018, Berichte zum Vogelschutz, Heft 55).