Im Schlaf für die Wissenschaft - Nocturnal Migration
Begleitet uns in die Welt des nächtlichen Vogelzugs.
Während der Vogelzug am Tag durch Sicht- und Hörbeobachtungen oft recht gut wahrzunehmen ist, gab es bisher nur wenige Erkenntnisse zu den Zugaktivitäten der Vögel in der Nacht. Doch Fakt ist, dass der größte Teil des Vogelzugs in der Nacht stattfindet.
Weltweit wird durch neue Technik dieser weiße Fleck der Ornithologie mit Farben gefüllt: „NocMig“ (kurz für nocturnal migration) ist die globale Bezeichnung für das Aufzeichnen der nächtlichen Migration. Hierbei werden die Zugrufe über einen Parabolspiegel konzentriert und auf einem Aufnahmegerät gespeichert. Über spezielle Programme können nachträglich die ziehenden Vögel ausgewertet werden.
Auch lokale Entwicklungen können hierbei wahrgenommen werden. Als die HGON-Mitglieder Bastian Meise und Natascha Schütze im Februar mit den nächtlichen Aufnahmen begannen, war ihnen noch nicht bewusst was sie da in Gänze erwartet.
Neben den ersten spannenden Zugvögeln, konnten sie auch die Entwicklung der lokalen Arten mitbekommen. Bisher war nicht bekannt, dass es um ihren Aufnahmeort ein Uhupaar und eine Schleiereule gibt. Die Wiederbesiedlung der vorjährig erstmals besetzten Kormorankolonie haben sie durch die nächtliche Aufzeichnung gehört, noch ehe sie diese am Tag aufgesucht haben. Neben diversen Vogelarten können sie auch regelmäßig Zwergfledermäuse und Laubfrösche hören.
In der Nacht vom 20. auf den 21. April 2021 gab es nun auch die erste singende Nachtigall!
Hier geht es zur Aufnahme und unten kannst du einen Blick auf das Sonagramm des Nachtigall-Gesangs werfen. In dieser Form der Darstellung können Rufe in Bild umgewandelt werden.
Mehr Informationen
In den nächsten Wochen möchten die beiden euch mehr über NocMig erzählen.
Wenn du nun neugierig geworden bist empfehlen wir dir folgende Internetseiten:
www.trektellen.nl/static/doc/Protocol_for_standardised_nocturnal_flight_call_monitoring_v01.pdf