Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

Entdecken Rötelschwalbe in der Horloffaue begeistert Beobachterinnen und Beobachter

Rötelschwalbe in der Horloffaue begeistert Beobachterinnen und Beobachter

Ab dem 18. April rastete eine Rötelschwalbe für eine Woche in der Horloffaue.

Rötelschwalben als Brutvögel des Mittelmeerraumes treten in Deutschland nur sehr selten auf. Ihr Erscheinen in unseren Breiten während des Heimzuges wird auf Zugprolongation zurückgeführt, also auf eine Verlängerung der Zugstrecke über das eigentliche Ziel hinaus. Dies könnte z.B. im Rahmen der starken südwestlichen Luftströmungen, die durch den Einflug von Saharastaub gekennzeichnet waren, geschehen sein. Rötelschwalben sind in unserem Raum nicht nur selten zu beobachten, sie zählen für viele Vogelbegeisterte auch zu den schönsten Vögeln Europas. Die sehr elegante Gestalt erinnert durch die langen Flügel und Schwanzspieße an eine Rauchschwalbe. Die Färbung hebt sich von allen anderen Schwalben durch die leuchten orangerötliche Tönung des Nackenbandes und Bürzels sowie durch die schwarzen Unterschwanzdecken deutlich ab. Die sehr kalten Tage verbrachte die Rötelschwalbe zusammen mit vielen Rauch- und einigen Mehl- und Uferschwalben vor allem im Naturschutzgebiet Mittlere Horloffaue und dort oft über dem Unteren Knappensee, wo die Tiere trotz der Kälte noch ausreichend Nahrung über den Wasserflächen fanden. Die Schwalben übernachteten offenbar vor der Witterung etwas geschützt in der Ortslage von Utphe, wo Chris Kaula auch die traumhaft schönen Fotos gelangen. Diese Beobachtung stellt den 11. Nachweis der Art in Hessen dar, die ersten beiden Beobachtungen stammen aus dem Jahr 1987. Mit einer Ausnahme fallen alle Nachweise in den Zeitraum von Ende März bis Mitte Mai und betreffen offenbar ebenfalls Rötelschwalben, die durch die Zugwegverlängerung in unser Bundesland gelangt sind.

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