Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

BiberBauökologe schafft Lebensraum

Biber

Der Biber war in Hessen nach seiner Ausrottung durch den Menschen rund 200 Jahre lang ausgestorben, bevor er in den Jahren 1987/88 im Spessart wieder aktiv angesiedelt wurde.

Seither hat sich der Biber wieder relativ gut vermehrt und breitet sich langsam über weite Teile des Landes Hessen aus. Mittlerweile (Stand 2020) sprechen wir hier in Hessen wieder von mehr als 700 Individuen, entweder als Einzeltiere oder organisiert als Familien oder Paare.

Lebensweise von Bibern

Biber ernähren sich rein pflanzlich, halten keinen Winterschlaf, bauen Wohnröhren, Biberburgen und Dämme quer zur Gewässerfließrichtung, was, sofern dadurch Überflutungen ausgelöst werden, ggf. Konflikte mit Landnutzern und Landeigentümern auslösen kann.

Sie bekommen zwei bis vier Jungtiere. Sie wachsen mit den vorjährigen Geschwistern (sofern vorhanden) auf und werden von diesen und den Elterntieren auf die raue Lebenswirklichkeit vorbereitet. Jungbiber müssen nämlich erst lernen, welche Pflanzen fressbar sind, wie man Bäume fällt, und Wohnröhren, Burgen und Dämme baut etc. 

Diese sehr intensive Vorbereitungsphase dauert zwei Jahre an, bevor dann die Jungtiere aus dem Revier der Eltern vertrieben werden und sich eigene Reviere suchen müssen. Insbesondere in Folge dessen gibt es leider viele straßenverkehrstote Biber. An Gefahrstellen ist deshalb ein massiver Zaunschutz das Mittel der Wahl.

Management und Monitoring

Das Management und Monitoring des Bibers obliegt der Naturschutzverwaltung. Die Naturschutzbehörden bedienen sich dabei in der Praxis auf der lokalen Ebene der Zu- und Mitarbeit des Dienstleisters HessenForst und ehrenamtlicher Naturschutzverbände wie der HGON bzw. deren Mitglieder.

Dabei ist viel Engagement gefragt. Naturinteressierte Menschen und helfende Hände werden benötigt, um den Bibern ein möglichst konfliktfreies Dasein zu ermöglichen. Interessierte Personen melden sich bitte bei Jörg Burkard.