Der Feldhamster – Kleiner Blickfang zwischen den Ähren
Der Feldhamster: putzig, bunt und meerschweinchengroß – ein Blickfang eben.
Äcker, die auch für uns Menschen einen Großteil der Nahrung bereitstellen, sind der Hauptwohnsitz des Nagers. Der dämmerungsaktive Einzelgänger ernährt sich dort größtenteils von Getreide, wobei auch Feldfrüchte, Wildkräuter und Insekten auf seinem Speiseplan stehen. Sein Quartier stellt ein groß angelegter, weit verzweigter Bau dar, in dem er sich tagsüber aufhält und im Winter eine Pause – den Winterschlaf – einlegt.
Eine Seltenheit
Seit den 50er Jahren, haben sich die Lebensbedingungen im Acker für den Feldhamster permanent verschlechtert. Der Landschaftswandel spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Die Verinselung von Vorkommen durch die Zunahme von Siedlungs- und Verkehrsfläche, ein eingeschränktes Nahrungsangebot durch den Anbau von Monokulturen sowie verfrühte, großflächige Ernten und der Mangel an Deckungsmöglichkeiten aufgrund von fehlenden Zusatzstrukturen sind nur einige Aspekte, die dieser Wandel zur Folge hat.
Auf der internationalen Roten Liste der IUCN findet man den Feldhamster heute in der Kategorie „vom Aussterben bedroht“, was die dramatische Situation verdeutlicht.
Die Arbeitsgemeinschaft Feldhamsterschutz
Die Arbeitsgemeinschaft Feldhamsterschutz (AGF) engagiert sich seit 1997 für den Feldhamster in Hessen. Bereits seinerzeit konnten Rückgänge beobachtet werden. Im Austausch mit den zuständigen Behörden wurden zu Beginn der 2000er Jahre landesweite Kartierungen durchgeführt, deren Ergebnisse 2007 in der Erstellung eines Artenhilfskonzeptes mündeten und mithilfe dessen Landwirt*innen seither Schutzmaßnahmen für den Feldhamster auf ihren Flächen anlegen können. 2017 wurde das Artenhilfskonzept von der AGF aktualisiert, die seit 2015 als Arbeitsgruppe der HGON tätig ist. Der Feldhamsterschutz der AGF lebt vom Vorort-Engagement, der regelmäßige Bestanderfassungen und einen engen Austausch mit Landwirt*innen und Behörden umfasst. Seit 2004 setzt sich Martin Wenisch intensiv für die Belang des Feldhamsters in den nördlichsten hessischen Populationen Langgöns und Pohlheim ein. Im westlichen Main-Kinzig-Kreis, dem größten zusammenhängenden Feldhamsterlebensraum Hessens engagiert sich Manfred Sattler seit 2010 für das Überleben des Ackernagers. Seit 2012 setzt die AGF außerdem ein Schutzprogramm mit dem Umweltamt der Stadt Frankfurt um und vertritt das Bundesland Hessen seit 2018 im Verbundprojekt FELDHAMSTERLAND.
Beispielhafter Feldhamsterschutz im Main-Kinzig-Kreis
Maßnahmen zum Feldhamsterschutz
Wir engagieren uns für die Aufwertung von Feldhamsterlebensräumen, beobachten aktiv die Entwicklungen der hessischen Feldhamsterpopulationen, betreiben Öffentlichkeitsarbeit und unterstützen die angewandte Naturschutzforschung.
Weitere Informationen
Mehr zum Feldhamster ist auf der Internetseite unter www.feldhamster.de, auf Facebook unter www.facebook.com/feldhamster.de sowie auf Instagram unter www.instagram.com/feldhamsterschutz/ zu finden.
Seit 2018 ist die AG Feldhamsterschutz stellvertretend für Hessen Teilnehmer des Projektes FELDHAMSTERLAND, welches konkret die Rettung des Feldhamsters beinhaltet.
2021 startet die AG Feldhamsterschutz in Langgöns mit dem Aufbau einer Artenschutzstation für den Feldhamster. Ziel der Station ist es, verinselte Wildpopulationen durch Zucht und Auswilderung wieder zu verbinden.