Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

FischotterHeimlicher Rückkehrer

Heimlicher Rückkehrer

Lange war er bei uns ausgestorben, ausgerottet durch den Menschen, der ihn als Nahrungskonkurrenten sah. Doch still und heimlich hat sich dieser Wassermarder erneut ausgebreitet und besiedelt seit einigen Jahren auch wieder Hessen. Gemeint ist der Europäische Fischotter.

Immer wieder gab es Hinweise auf die Anwesenheit des Otters in Hessen, wobei hier leicht Verwechslungen möglich sind, beispielsweise mit Mink oder Nutria. 2013 erfolgte dann aber die Aufnahme eines otterähnlichen Tieres auf einer Wildkamera des Luchsmonitorings der HessenForst Servicezentrum Forsteinrichtung und Naturschutz (FENA) im Vogelsberg – der Beweis: In Hessen sind Otter unterwegs!

Mittlerweile ist der Fischotter seit rund 10 Jahren nach Hessen zurückgekehrt und besiedelt mehrere Landkreise, vornehmlich im Nordosten Hessens. Aber auch im Spessart und der Wetterau ist der Fischotter wieder Zuhause. Eine Übersicht der aktuellen Verbreitung sowie Informationen zur Wiederbesiedlung wurden im Winter 2023 von HGON und dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) veröffentlicht. Der Artikel steht hier unter Downloads zur Verfügung.

HGON-Biologin Inga Hundertmark bei der Fischotter-Kartierung
Im Otter-Kot sind die Fischreste in Form von Gräten und Schuppen gut erkennbar.
Bei geeignetem Bodengrund ist es auch möglich Trittsiegel des Fischotters zu finden.
Fischotter an der Nidda im Landkreis Wetterau.
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Otterbrücken

Ottergerechte Brücken mit Bermen helfen nicht nur dem Otter, sondern erleichtern ebenso den Nachweis dieser scheuen Tierart: Unter Brücken kann man seine Hinterlassenschaften, wie Fußspuren und Kot finden. Und nicht nur der Fischotter nutzt Bermen, auch andere Arten können so der gefährlichen Straße entgehen.

Während der Kartierungen werden in der Regel ausschließlich indirekte Nachweise des Fischotters erfasst, dazu gehören Kot und Trittsiegel. Den äußerst charakteristischen Kot des Otters erkennt man an seinem fischigen Geruch und den deutlich zu erkennenden Fischschuppen und -gräten. Seine Trittsiegel weisen, wie für Marder typisch, fünf Zehen auf. Dabei sind die Krallen gut zu erkennen, die Schwimmhäute zeichnen sich hingegen nur selten im Boden ab. Genau diese Nachweise helfen der HGON bei verschiedenen Otter-Erfassungen, beispielsweise im Schwalm-Eder-Kreis oder der Wetterau. Um den scheuen Wassermarder auch mal zu Gesicht zu bekommen, setzt die HGON in manchen Gebieten zusätzlich Wildkameras ein.