Gut versteckt unter der Erde
Dieser ganz besondere Vertreter der Heuschrecken verbringt fast sein gesamtes Leben unter der Erde. Maulwurfsgrillen sind daran sehr gut angepasst: ihre Vorderbeine sind zu auffälligen, in der Insektenwelt einzigartigen Grabschaufeln umgewandelt! Diese geben der 4 bis 5 cm großen Art ihren Namen und machen sie unverwechselbar. Mit den Vorderbeinen gräbt sie sich durch das Erdreich, auf der Suche nach Nahrung. Maulwurfsgrillen ernähren sich von Würmern und Insektenlarven, seltener wird auch pflanzliche Nahrung aufgenommen. Nur in größeren Populationen kann es durch Nahrungsmangel zu Fraßschäden an Pflanzen kommen. Heutzutage passiert dies kaum mehr, denn die Art ist über weite Landstriche hinweg sehr selten geworden oder ganz verschwunden.
Anne und die Maulwurfsgrille
Maulwurfsgrille in Hessen
Aufgrund der unterirdischen Lebensweise ist die Beobachtung dieser Art für die Biologen und Naturschützer schwierig. Bundesweit ist die Art in der Roten Liste als „stark gefährdet“ eingestuft. Auch in Hessen liegen nur wenige Meldungen vor, beispielsweise aus der Wetterau. Das „Netzwerk Heuschrecken“ der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) sammelt Nachweise aller hessischen Heuschreckenarten, um auf dieser Grundlage eine neue Rote Liste sowie einen Verbreitungsatlas zu erarbeiten. Dazu bitten die HGON und das Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in diesem Jahr speziell um Meldungen der Maulwurfsgrille. Nach dem großen Erfolg des 2017 gemeinsam mit dem HLNUG initiierten Aufrufs zur Meldung von Gottesanbeterinnen erhofft man sich ähnliche Ergebnisse bei der Maulwurfsgrille.
Informationen zum Aussehen, der Lebensweise und dem Ruf der Maulwurfsgrille, sowie Kontaktinformationen zum „Netzwerk Heuschrecken“ der HGON finden Sie unter www. heuschrecken-hessen.de. Beobachtungen der Maulwurfsgrille – am besten mit Foto- oder Tonaufnahme – können Sie dort über das Meldeformular oder per Mail an Inga Hundertmark übermitteln.