Turteltaube
Die Turteltaube ist ein Langstreckenzieher und überwintert südlich der Sahara. Sie verzeichnet in den letzten Jahrzehnten europaweit starke Bestandseinbrüche: Von 1980 bis 2016 nahmen die Bestände um 80 Prozent ab.
In Hessen ist die Turteltaube eine der am stärksten abnehmenden Arten und wird in der aktuellen Roten Liste als „stark gefährdet“ eingestuft – Ihr Bestand bei uns wird auf ca. 4.000-6.000 Reviere geschätzt.
Forschung
Bereits seit 2013 untersuchen Wissenschaftler*innen der Arbeitsgruppe Verhaltensökologie und Ökophysiologie unter der Leitung von Prof. Dr. Petra Quillfeldt der Justus-Liebig-Universität Gießen in Kooperation mit dem NABU Wildtauben in Hessen und Europa, um mehr über mögliche Gefährdungsursachen im Brutgebiet und während des Zuges zu erfahren. Seit 2018 unterstützt auch die HGON das Forschungsvorhaben.
Aktuell untersucht Doktorandin Yvonne Schumm neben Ringel- und Hohltaube auch die Habitatnutzung und Zugstrategie der gefährdeten Turteltaube. Die bisherigen Ergebnisse der Gießener Forschergruppe sind in den Internationalen Aktionsplan zum Schutz der Europäischen Turteltaube eingegangen, der von 2016 bis 2018 erarbeitet wurde.
Zum Weiterlesen
- Wildtaubenforschung der JLU: http://www.uni-giessen.de/fbz/fb08/Inst/tsz/voekophysiologie
- Turteltaubenblog NABU: https://blogs.nabu.de/zugvoegel
- Rote Liste Hessen: https://umwelt.hessen.de/sites/default/files/media/rote_liste_der_brutvogelarten_barrierefrei.pdf
- Bestandstrends europäischer Vogelarten: https://pecbms.info
- Internationaler Aktionsplan: http://trackingactionplans.org.
(Vgl. PECBMS 2019).