Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

Entdecken Von Neuankömmlingen und Rückkehrern

Neozoen  Auen  Artenschutz  Säugetiere  Fischotter 

Von Neuankömmlingen und Rückkehrern

Zum Verwechseln ähnlich: Mink und Fischotter an unseren hessischen Gewässern.

Der Fischotter breitet sich endlich wieder in Hessen aus, doch Beobachtungen des scheuen Tieres sind nur wenigen Glücklichen vergönnt. Dennoch erreichen uns immer wieder Meldungen von vermeintlichen Ottersichtungen, so auch am vergangenen Wochenende aus der Wetterau. Oftmals stellt sich dann aber ein ganz anderer Verwandter als der vermeintliche Otter heraus: Der Mink.

Dieser aus Nordamerika stammende Vertreter der Marderartigen wurde in großen Zahlen in Pelztierfarmen gehalten und schaffte so auch den Sprung in unsere heimischen Ökosysteme – es handelt sich also um einen sogenannten Neozoen. Wie der Europäische Nerz (welcher bei uns ausgestorben ist) und der Fischotter, ist der Mink ebenfalls ein Bewohner unserer Gewässer. Wasserscheu ist er also nicht und so kann man mit etwas Glück noch einen kurzen Blick auf ihn erhaschen, bevor er abtaucht oder in der Uferböschung verschwindet.

Auch bei den Fischottererfassungen der HGON finden sich immer wieder Nachweise des Minks,  so zum Beispiel auf Aufnahmen einer unserer Wildkameras in der Wetterau. Hier lebt er gemeinsam mit dem Fischotter in der Nidda und der Horloff. Bereits mehrfach konnte der Mink auf Kameras nachgewiesen werden und auch Beobachtungen entlang der Nidda sind nicht selten.

Über die Verbreitung des Fischotters und des Minks ist in Hessen noch immer wenig bekannt, obwohl beide Arten naturschutzrechtlich relevant sind:
Beim Fischotter handelt es sich um eine bedrohte Art, die entsprechend der FFH-Richtlinie geschützt ist und nach langer Zeit der Ausrottung in unsere Gewässer zurückkehrt. Der Mink hingegen ist eine gebietsfremde Art, ein sogenannter Neozoe. Um mehr über diese beiden Arten zu erfahren betreut die HGON im kommenden Jahr daher gleich mehrere Abschlussarbeiten und auch die bereits in den Vorjahren durchgeführten Ottererfassungen werden fortgeführt. Daher freuen wir uns über Meldungen beider Arten, die in unsere Arbeit mit einfließen können. Gerne können Beobachtungen, Fotos und Videos direkt an inga.hundertmark(at)hgon.de gesendet werden.

Mehr Infos zum Fischotter findest du hier.

1 / 1